Lebensdaten, Preise, Werke – Eine Zeittafel
Johannes Kühn wird am 3. Februar 1934 in Bergweiler am Schaumberg, heute ein Ortsteil der Gemeinde Tholey, als ältestes von neun Kindern des Bergmanns Peter Kühn und seiner Ehefrau Emilie geboren.
Die Familie verzieht ins benachbarte Hasborn, wo sie bis heute lebt.
Johannes Kühn wird an der Volksschule in Hasborn eingeschult, wo ihn der Lehrer Michael Warken erstmals anhand des Lesebuchs mit Gedichten bekannt macht.
Johannes Kühn besucht von 1948 bis 1953 „das Missionshaus“ in St. Wendel, ein humanistisches Gymnasium der Steyler Missionare. Es handelt sich dabei um eine Schule mit Internat, in der die Schüler unter klösterlichen Regeln mit dem Berufsziel Priester ausgebildet werden. Durch die Patres, die dort als Lehrer fungieren, lernt Kühn die Gedichte von Goethe, Hölderlin, Trakl und anderen deutschen Dichtern kennen und beginnt auch selber, Gedichte zu verfassen. Er schließt Freundschaft mit seinem Mitschüler Benno Rech aus Thalexweiler, der ebenfalls Sohn eines Bergmanns ist.
Klassenfoto der Obertertia des Jahrgangs 1952 im Missionshaus in St. Wendel mit Johannes Kühn (hintere Reihe, 6. von links) und Benno Rech (rechts daneben, eine Reihe davor)
Aufgrund einer langwierigen Krankheit verlässt Johannes Kühn das „Missionshaus“ vor dem Abitur.
Von 1955 bis 1958 besucht Johannes Kühn die Schauspielschule in Saarbrücken.
Parallel dazu hört er von 1956 bis 1958 gemeinsam mit den Schulfreunden Benno Rech, Alois Bommer und Gerhard Fuchs als Gasthörer an den Universitäten Saarbrücken und Freiburg im Breisgau Vorlesungen in Germanistik. In den Herbstferien arbeitet Johannes Kühn in dem Spanplattenwerk Agepan in Eiweiler bei Heusweiler. Aus dem Tagebuch entsteht 1956 - 1958 unter dem Titel „Wohin?“ die Erzählung „Ein Ende zur rechten Zeit“, 2004 bei Hanser erschienen.
Johannes Kühn veröffentlicht im Martin-Verlag in Buxheim an der Iller (Unterallgäu) seinen ersten Lyrikband unter dem Titel „Vieles will Klang immer wieder“.
Johannes Kühn ist mit sieben Gedichten in einer lyrischen Anthologie vertreten, die der Saarbrücker Publizist und Verleger Dr. Karl August Schleiden im Ost-West-Verlag in Saarbrücken herausgibt.
Von 1963 bis 1973 arbeitet Johannes Kühn als Hilfsarbeiter in der Tiefbaufirma seines jüngeren Bruders Alois. In der Freizeit schreibt er Dramen, Gedichte und Märchen, die zunächst jedoch nicht veröffentlicht werden.
Johannes Kühn verfasst das Theaterstück „Die Totengruft“. Er erhält dafür den Preis der Dramatischen Werkstatt in Salzburg, die ihn viermal eingeladen hat. Das Stück wird an der Probebühne des Landestheaters Salzburg, später in der Saarländischen Landesvertretung in Bonn, in der Saarbrücker Stadtgalerie und im Theater in der Cristallerie Wadgassen aufgeführt.
Johannes Kühn verfasst das Theaterstück „Kampf um die Möbel“, das von der Spielgruppe Hasborn beim Wertungsspielen des Saarländischen Volksbühnenbundes in Quierschied aufgeführt wird. Weitere Aufführungen gibt es in Neipel und Winterbach.
Der Saarbrücker Verleger Schleiden bringt in seinem Verlag „Die Mitte“ den Gedichtband „Stimmen der Stille“ von Johannes Kühn heraus. Die Kleine Bühne St. Ingbert führt „Kampf um die Möbel“ auf.
Seit 1973 lebt Kühn im Elternhaus in Hasborn als freier Schriftsteller. Er unternimmt ausgedehnte Wanderungen durch seine Heimat und verfasst zahlreiche Dramen und Gedichte, von denen er jeweils einen Durchschlag seinen Freunden Irmgard und Benno Rech übergibt.
Die von Arnfried Astel, Redakteur für Literatur beim Saarländischen Rundfunk, angeregten Arbeitergedichte erscheinen im rororo-Magazin 4.
Zu Beginn der 1980er Jahre stellt der Dichter das Schreiben nach und nach ein. In den folgenden Jahren zieht er sich mehr und mehr aus der Gesellschaft zurück und spricht auch kaum noch.
Aus den zahlreichen vorliegenden Gedichten Johannes Kühns stellen Irmgard und Benno Rech den Band „Salzgeschmack“ zusammen, der wiederum im Saarbrücker Verlag „Die Mitte“ erscheint. Eine erste Lesung findet in der Merziger Stadtbibliothek statt, organisiert von deren Leiterin Jutta Backes-Burr.
Johannes Kühn erhält den Kunstpreis des Saarlandes. Der Verlag Joachim Hempel in Lebach veröffentlicht eine Sammlung aus den Märchen von Johannes Kühn mit Zeichnungen des Autors: „Zugvögel haben mir berichtet“
Ludwig Harig vermittelt einen Kontakt zum Münchner Verleger Michael Krüger, der im Carl Hanser Verlag den Gedichtband „Ich Winkelgast“ herausbringt, ediert von Irmgard und Benno Rech. Dieses Werk macht Johannes Kühn erstmals überregional bekannt. Der Journalist Fritz Kremser, seit 1986 als Kulturredakteur beim Fernsehen des Saarländischen Rundfunks tätig, veröffentlicht in der Frankfurter Rundschau vom 11. Februar 1989 einen Artikel über „das Schweigen des unbekannten Dichters Johannes Kühn“.
Johannes Kühn mit Ludwig Harig
Im Verlag „Die Mitte“ in Saarbrücken erscheint der Gedichtband „Meine Wanderkreise“, der sich vor allem mit dem Schaumberger und St. Wendeler Land befasst. Ludwig Harig stellt den Dichter und sein Werk „Ich Winkelgast“ in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Januar 1990 („Ein lächelnder Herr“) einem großen Publikum vor. Eine beachtliche Breitenwirkung erzielt auch ein ganzseitiger Artikel von Peter Rühmkorf in Die ZEIT vom 14. September 1990 („Nachruhm zu Lebzeiten“).
Johannes Kühn erhält die Ehrengabe der Deutschen Schiller-Stiftung von 1859 in Weimar, die sich die Förderung von Schriftstellern zum Ziel gesetzt hat. Der Verleger Ulrich Keicher in Warmbronn (Württemberg) bringt den Gedichtband „Blas aus die Sterne“ heraus. Das Staatstheater in Saarbrücken führt drei Einakter von Johannes Kühn auf und veröffentlicht sie in einem Textbuch unter dem Titel „Geigenmensch“. Im Literaturteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht Frank Schirrmacher eine ganze Zeitungsspalte mit Gedichten von Johannes Kühn, es gibt eine starke Leserresonanz.
Im Carl Hanser Verlag erscheint der Gedichtband „Gelehnt an Luft“. Johannes Kühn schreibt nun, dem beharrlichen Drängen von Irmgard und Benno Rech folgend, nach Überwindung einer langen gesundheitlichen Krise wieder fast täglich Gedichte. Die von Freunden Johannes Kühns gegründete Gesellschaft zur Förderung Saarländischer Literatur e.V. bringt seinen Gedichtband „Am Fenster der Verheißungen“ heraus, einen Schülerband, denn Johannes Kühn ist für zwei Jahre Abiturdichter. In einer japanischen Zeitschrift ??? beginnt der Abdruck von „Ich Winkelgast“ in der Übertragung des Germanisten und Celan-Übersetzers Prof. Dr. Mitsuo Iiyoshi.
In der Pariser Bibliothèque de la Pléiade erscheint die «Anthologie bilingue de la poésie allemande». herausgegeben von dem Germanisten Prof. Jean-Pierre Lefebvre. „Von Dietmar von Aist bis Johannes Kühn versammelt dieses Werk eine umfassende Auswahl von Gedichten sowie von zahlreichen anonymen Texten“, schreibt Lefebvre im Vorwort. Die italienische Literaturzeitschrift „IDRA“ im Verlag ANABASI räumt Johannes Kühn 41 Seiten ein. Übersetzer ist Prof. Edoardo Costadura.
Im Verlag Ulrich Keicher in Warmbronn (Württemberg) erscheint der Band „Wenn die Hexe Flöte spielt“, er enthält ein Märchen, Gedichte und Bilder von Johannes Kühn.
Johannes Kühn erhält den Horst-Bienek-Preis für Lyrik, mit dem die Literaturabteilung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München jeweils einen Lyriker für sein Gesamtwerk auszeichnet. Außerdem gewährt der Deutsche Literaturfonds in Darmstadt, der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels und anderen Kulturinstitutionen gegründet wurde und vom Staatsministerium für Kultur und Medien der Bundesregierung fnanziert wird, dem Autor ein zweijähriges Stipendium.
Der Carl Hanser Verlag veröffentlicht den Gedichtband „Leuchtspur“.
Johannes Kühn erhält in Warmbronn (Würrtemberg) den Christian-Wagner-Preis, benannt nach dem Schriftsteller und Kleinbauern Christian Friedrich Wagner aus Warmbronn (1835 – 1918). Ulrich Keicher bringt den Gedichtband „Lerchenaufstieg“ heraus.
Im Verlag Carl Hanser erscheint der Band „Wasser genügt nicht“ mit Wirtshausgedichten, den der Verleger Michael Krüger angeregt hat.
Johannes Kühn erhält den Stefan-Andres-Preis der Stadt Schweich bei Trier an der Mosel. Hier lebte in seiner Jugend als neuntes Kind eines Müllers der Schriftsteller Stefan Andres (1906-70), der nach dem Zweiten Weltkrieg Millionenauflagen erzielte. Die Hasborner Edition photophil bringt das Buch „Hab ein Auge mit mir“ heraus – mit Gedichten von Johannes Kühn und Fotographien von Wolfgang Wiesen aus Hasborn. Im Heiderhoff-Verlag in Eisingen (Unterfranken) erscheint, herausgegeben von Benno Rech, ein Band mit Gedichten von Urszula Koziol, Jean-Pierre Lefebvre und Johannes Kühn in deutsch, polnisch und französisch unter dem Titel „Voll Geheimnis – ganz wie die Welt“.
Der Verlag Gollenstein in Blieskastel (Saar) veröffentlicht den Band „Em Guguck lauschdre“, eine Sammlung aus Johannes Kühns Mundartgedichten, ausgestattet mit Holzschnitten des saarländischen Künstlers Prof. Heinrich Popp.
Johannes Kühn erhält in Regensburg den mit 15.000 Euro dotierten Hermann-Lenz-Preis (früher Petrarca-Preis), gestiftet von dem Verleger Prof. Dr. Hubert Burda und benannt nach dem Schriftsteller Hermann Karl Lenz (1913-98) aus Württemberg. Im selben Jahr erscheint im Carl Hanser Verlag in München der Gedichtband „Mit den Raben am Tisch“. Ulrich Keicher veröffentlicht das Lyrik-Bändchen „Vom Lichtwurf wach“.
Johannes Kühn im Jahr 2000 in Regensburg nach der Verleihung des Hermann-Lenz-Preises mit dem Verleger Hubert Burda und Hanne Lenz, der Witwe von Hermann Lenz. Foto: Wolf Heider-Sawall
Der Staden-Verlag in Saarbrücken, jetzt Augsburg, publiziert einen Band mit Gedichten von Johannes Kühn und Lithographien des 1963 in Saarbrücken geborenen Bildhauers und Malers Markus Gramer. Der spanische Verlag Bassarai Ediciones mit Sitz in Alava im spanischen Baskenland bringt unter dem Titel „Cien poemas“ (Hundert Gedichte) einen Lyrikband von Johannes Kühn auf Spanisch heraus, übertragen von dem preisgekrönten Übersetzer José Luis Reina Palazón.
Johannes Kühn wird zum Ehrenbürger der Gemeinde Tholey ernannt, zu der sein Heimatdorf Hasborn-Dautweiler seit 1974 gehört. Der Gollenstein-Verlag in Blieskastel veröffentlicht den Gedichtband „Nie verließ ich den Hügelring“, der sich vorwiegend mit Hasborn und dem Schaumberger Land befasst. In der italienischen Zeitschrift „Testo a fronte“ erscheint, übersetzt von Prof. Edoardo Costadura, eine Serie mit Gedichten von Johannes Kühn über das Meer. Im selben Jahr wird auch in Japan erstmals ein Buch von Johannes Kühn veröffentlicht, übersetzt von dem Germanistik-Professor Mitsuo Iiyoshi. Der spanische Verlag Bassarai Ediciones veröffentlich den Band „Sabor a sal“ (Salzgeschmack), wiederum übersetzt von José Luis Reina Palazón.
Johannes Kühn reist mit Irmgard und Benno Rech auf Einladung des Goethe-Instituts in Mexiko-Stadt nach Mexiko und nimmt dort in Tampico an einer internationalen Schriftstellertagung teil. Dort kommt es zur Begegnung mit dem peruanischen Autor und späteren Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der sich Johannes Kühn als Partner bei einer gemeinsamen Lesung wünscht. Im Verlag Ediciones El Tucán de Virginia in Mexiko-Stadt erscheint nachträglich zweisprachig der Gedichtband „En el destino del Rey Edipo – An das Schicksal des Königs Ödipus“; Johannes Kühns darin enthaltene Gedichte hat wiederum José Luis Reina Palazón übertragen. Die französische Anthologie „Poésies du Monde“, Verlag Seghers in Paris, enthält zwei deutsche Gedichte, von Else Lasker-Schüler „Mein Blaues Klavier“ und von Johannes Kühn „Alter Bergmann“. Die US-Zeitschrift „Dimension 2 “, ein Magazin über zeitgenössische deutschsprachige Literatur für ein amerikanisches Publikum mit Sitz in Nacogdoches (Texas), nimmt in ihre Anthologie „In Memoriam Siegfried Unseld“ eine Reihe Gedichte von Johannes Kühn auf.
Johannes Kühn erhält den mit 12.500 Euro dotierten Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller verleiht ihm und Dr. Benno Rech den Ehrentitel Professor. Aus Anlass seines 70. Geburtstags am 3. Februar 2004 gibt die Gemeinde Tholey in der Hasborner Kulturhalle einen Empfang zu Ehren von Johannes Kühn. Außerdem richtet sie ihm eine Website ein. Alle großen deutschsprachigen Zeitungen würdigen den Dichter zu seinem Geburtstag. Im Carl Hanser Verlag in München erscheint die Erzählung „Ein Ende zur rechten Zeit“ mit einem Nachwort von Wilhelm Genazino. Ulrich Keicher bringt das Lyrik-Bändchen „Ich muß nicht reisen“ heraus.
Eine hohe Auszeichnung: Johannes Kühn erhält im Jahr 2004 aus der Hand der Oberbürgermeisterin Ursula Jungherr den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe.
Foto: Magistrat der Stadt Bad Homburg
Im Verlag Carl Hanser erscheint der Gedichtband „Ganz ungetröstet bin ich nicht“, in dem Johannes Kühn sich unter anderem mit dem Alter befasst. Das Werk ist wie fast alle früheren herausgegeben von Irmgard und Benno Rech. Die Gemeinde Tholey widmet dem Dichter den Johannes-Kühn-Wanderweg, der auf einer landschaftlich reizvollen Strecke von13,9 Kilometern Länge in knapp vier Stunden durch die Hügel um Hasborn-Dautweiler führt. An markanten Aussichtspunkten werden Tafeln mit Gedichten aufgestellt, die Johannes Kühn eigens dafür verfasst hat.
In den Èditons Grèges in Aix-en-Provence erscheint in der Übersetzung von Joël Vincent und Françoise David-Schaumann das Buch „À table avec les corbeaux“ (Mit den Raben am Tisch).
Am 3. Februar 2009 wird Johannes Kühn 75 Jahre alt. Die Gemeinde Tholey veranstaltet aus diesem Anlass in der Hasborner Kulturhalle eine öffentliche Feier, bei der Ludwig Harig den Freund würdigt. Als eine Art besonderes Geburtstagsgeschenk wird ein neuartiges Magazin vorgestellt, das aus der heimatlichen Perspektive des Schaumberger Landes ein Lebensbild des Dichters entwirft, das Entdecker-Magazin „Johannes Kühn - Der Dichter aus dem Dorf“, herausgegeben von Klaus Brill und Benno Rech in der Edition Schaumberg (Alsweiler). Es enthält Beiträge von rund einem Dutzend Autoren über Leben und Werk des Dichters.
Im Gollenstein-Verlag Blieskastel erscheinen Bergmanns-Gedichte von Johannes Kühn unter dem Titel „Zu Ende ist die Schicht“.
Zum 80. Geburtstag Johannes Kühns am 3. Februar wird bei einer Feier in der Kulturhalle Hasborn ein Band mit Zeichnungen des Dichters vorgestellt, herausgegeben von Francis Berrar sowie Irmgard und Benno Rech in der Edition Schaumberg (Alsweiler). Das Werk begleitet als Katalog zwei Ausstellungen des zeichnerischen Werks von Johannes Kühn im Kunstverein Dillingen und im Museum Haus Ludwig in Saarlouis, die der Künstler Francis Berrar kuratiert hat. Der Hanser-Verlag in München veröffentlicht Kühns Buch „Und hab am Gras mein Leben gemessen“.
Im Münchner Rubicon-Verlag gibt der Verleger Armin Sinnwell, der aus Hüttersdorf bei Lebach stammt, eine Retrospektive mit 100 Gedichten aus dem Schaffen Johannes Kühns heraus. Der Band mit dem Titel „Besitzlos, den Schmetterling feiernd“ ist opulent illustriert mit Zeichnungen des saarländischen Künstlers und Hochschullehrers Heinrich Popp, der aus Sotzweiler stammt. Bei der Buchvorstellung im neuen „Himmelszelt“ auf dem Schaumberg am 21. Oktober fasst der Raum kaum die zahlreich erschienenen Besucher. Die Auflage ist in kurzer Zeit ausverkauft.
Bei der öffentlichen Feier zu Johannes Kühns 85. Geburtstag am 3. Februar 2019 spricht unter anderen der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans, auch die Hasborner Vereine wirken mit. Die Festrede hält der seit langem mit Kühn befreundete Lyriker und Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jan Volker Röhnert aus Braunschweig.
Im Hirmer-Verlag in München gibt der saarländische Künstler Francis Berrar zusammen mit dem Kunsthistoriker Christoph Wagner einen Band mit Gedichten und Zeichnungen Johannes Kühns heraus. Der Titel lautet: „Und schwebe ab in eine ganz andere Welt“
In der Nacht zum 3. Oktober 2023 stirbt Johannes Kühn friedlich in einem Alten- und Pflegeheim in Eppelborn (Saar), in dem seit geraumer Zeit auch sein Freund Benno Rech betreut wird. Kühn war erst kurz zuvor nach einem leichten Schlaganfall vorübergehend in dieses Heim gekommen und hatte täglich mit Benno und Irmgard Rech gesprochen, wie in alten Zeiten. „Es war ein Geschenk“, sagt Irmgard Rech später. „Er hat sich in den Tod geschlafen.“ Am 13. Oktober, einem Freitag, wird Johannes Kühn unter großer Anteilnahme der Bevölkerung mit einer Trauermesse in der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Hasborn verabschiedet und anschließend auf dem dörflichen Friedhof beigesetzt.
Am 3. Februar 2024, an dem Johannes Kühn 90 Jahre alt geworden wäre, veröffentlicht das Feuilleton der FAZ in seiner „Frankfurter Anthologie“ sein Gedicht „Überblick“ und bringt dazu eine Würdigung aus der Feder des Autors und Literaturwissenschaftlers Jan Bürger, der zugleich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Necker als dessen stellvertretender Direktor den Nachlass des Dichters betreut.