Johannes Kühn

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„Ein wahrer Freund“ - zum Tod von Benno Rech

Er verschaffte dem Lyriker Johannes Kühn die verdiente Anerkennung und war ein Vertrauter von Ludwig Harig: der Germanist und Pädagoge Prof. Dr. Benno Rech aus Thalexweiler ist im Alter von 89 Jahren verstorben

Johannes Kühn und Benno Rech

Freunde fürs Leben: Johannes Kühn und Benno Rech

Du Freund

„Du Freund, du warst der zarte Wind,
der Wolken biegt, um Sterne zu zeigen.
Du warst mir Zuspruch
Und nicht blind.“

(Johannes Kühn für Benno Rech)


Knapp ein Jahr nach dem Tod des saarländischen Dichters Johannes Kühn ist auch dessen langjähriger Freund und Mentor Prof. Dr. Benno Rech gestorben. Wie die Johannes-Kühn-Gesellschaft am Mittwoch, dem 4. September 2024, mitteilte, erlag der Germanist und Gymnasiallehrer in der Nacht zuvor im Alter von 89 Jahren einer schweren Krankheit.

Benno Rech war seit der gemeinsamen Schulzeit im Missionshaus in St. Wendel mit Johannes Kühn eng befreundet und hatte zusammen mit seiner Frau Irmgard Rech einen entscheidenden Anteil daran, dass dessen Gedichte in namhaften Verlagen erschienen und internationale Resonanz fanden. Außerdem war der Verstorbene ein Vertrauter des Schriftstellers Ludwig Harig. Über beide Autoren veröffentlichte er zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Büchern, von beiden wurde er auch zum literarischen Nachlassverwalter bestellt.

Das künstlerische Schaffen von Johannes Kühn hatte Benno Rech schon früh zu seinem Lebensthema gemacht. „Er war ein wahrer Freund in des Wortes tiefster Bedeutung“, erklärte der Vorsitzende der Johannes-Kühn-Gesellschaft, der Verlagsmanager Armin Sinnwell, der aus Hüttersdorf stammt und in seiner Jugend ein Schüler Rechs war. „Als Freund hat er mit Kunstverstand, Einfühlungsvermögen und Engelsgeduld die Entstehung des lyrischen Werkes von Johannes Kühn begleitet – nein, mehr als das: er hat es als Hebamme zur Welt gebracht.“

Benno Rech habe dem Dichter immer treu zur Seite gestanden, „auch in der schwierigen Zeit in den 1980er Jahren, als Kühns Krankheit ständige Zuwendung erforderte und das Familienleben beeinträchtigte, das Benno Rech so wichtig war“, erklärte Sinnwell weiter. Auch Ludwig Harig habe Benno Rechs „einzigartige Fähigkeit erkannt, Literatur aus sich heraus zu verstehen, Qualität nahezu physisch zu spüren, in einem Werk Inhalt und Gehalt, Eindruck und Ausdruck, Absicht und Verwirklichung in eine perfekte Balance zu bringen“. Seit 1980 habe Harig nichts erscheinen lassen, was er nicht zuvor ausführlich mit dem Freund besprochen habe.

Benno Rech war am 29. Januar 1935 in Thalexweiler bei Lebach als Sohn eines Bergmanns geboren und besuchte nach der Volksschule das Gymnasium der Steyler Missionare in St. Wendel, dem auch ein Internat angeschlossen war. Dort lernte er den etwas älteren Johannes Kühn kennen, mit dem ihn seither eine schicksalshafte Freundschaft verband. Die beiden streiften durch die Natur und lasen sich gegenseitig Gedichte vor. „Und immer ist es so gewesen, dass ich der Dichterknecht war“, sagte Rech später der Süddeutschen Zeitung. „Ich habe genau gemerkt, dass ich nicht dichten konnte, aber dass er es kann.“

Nach dem Abitur studierte Rech Germanistik, Geschichte und Theologie an den Universitäten Saarbrücken, Freiburg, Wien und Frankfurt und promovierte am Goethe-Lehrstuhl in Frankfurt über den österreichischen Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal. Ebenso wie seine spätere Ehefrau Irmgard geb. Prümm aus Saarlouis wurde er danach Lehrer am Staatlichen Realgymnasium Lebach (heute Geschwister-Scholl-Gymnasium) und machte mehrere Generationen von Schülern mit den Gedichten seines Freundes Johannes Kühn bekannt. Mit unerschöpflicher Energie verfolgte das Ehepaar dann über Jahrzehnte hin das Ziel, den Werken Kühns ein breites Publikum zu gewinnen. Nach mehreren Veröffentlichungen in Kleinverlagen erreichte man den Durchbruch 1989 mit der Herausgabe des Werkes „Ich Winkelgast“ im renommierten Hanser-Verlag in München, zu dem Ludwig Harig den Kontakt hergestellt hatte. Mit Ausnahme zweier Frühwerke haben Irmgard und Benno Rech alle 25 Gedichtbände Kühns herausgegeben.

Über Jahrzehnte hin traf einer von beiden, meistens er, sich täglich außer sonntags gegen Mittag mit dem Dichter im Gasthaus Huth in Hasborn, wo dieser an seinem Stammplatz im Eck jeweils seine neueste Produktion präsentierte – immer drei Gedichte. „Ich schreibe für ihn als ersten Leser“, sagte Kühn 2009 in einem Interview und bezeichnete Benno Rech als seinen Mentor, ohne dessen Aktivitäten er selber nicht bekannt geworden wäre. In seinem Haus in Thalexweiler hat das Ehepaar Rech rund 30.000 Poeme von Johannes Kühn in rund 180 Ordnern verwahrt. Oft traten die beiden auch gemeinsam mit Johannes Kühn bei Lesungen auf.

Auch mit Ludwig Harig entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit, nachdem der erfolgreiche Schriftsteller aus Sulzbach das Ehepaar kennen gelernt hatte. Benno Rech wurde rasch zu einem wichtigen Vertrauten, Harig bestimmte ihn zu einem der drei Herausgeber seiner gesammelten Werke im Hanser-Verlag. Er sei „mit Benno viel näher verbunden als Goethe mit Eckermann“, sagte der Autor 2012 in einem Interview. Dieser sei „ein ganz, ganz enger Freund, er spielt eine sehr große Rolle“.

Benno Rech pflegte über Jahre hin auch intensive Korrespondenzen mit anderen Schriftstellern wie den Lyrikern Rainer Kunze, Peter Rühmkorf und Wulf Kirsten oder dem Essayisten Georges Arthur Goldschmidt. Wegen all dieser literarischen Aktivitäten und wegen seiner Verdienste um die Herausgabe des Werkes von Johannes Kühn verlieh der saarländische Ministerpräsident Peter Müller im Jahr 1998 Benno Rech den Ehrentitel eines Professors. Auch Johannes Kühn und Ludwig Harig wurden in dieser Weise ausgezeichnet.

Jahrzehntelang traten Benno und Irmgard Rech auch als kritische Christen und couragierte Verfechter von Reformen in der katholischen Kirche auf. Gemeinsam mit Freunden gaben sie 55 Jahre lang in Trier die Zeitschrift „Imprimatur“ heraus, die „Nachrichten und kritische Meinungen aus der katholischen Kirche" verbreitete. Mehrere Jahre lang war Benno Rech auch persönlicher Berater des Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993). Für Furore sorgte er schon 1980, als die Wochenzeitung „Die Zeit“ eine Abiturrede veröffentlichte, die er in Lebach gehalten hatte. Darin hatte er bemängelt, in deutschen Schulen würden junge Menschen zu Spießbürgern und Jasagern erzogen anstatt zu kritischen Staatsbürgern mit Zivilcourage und sozialem Engagement. Zu den Schülern Benno Rechs gehörten unter anderen der frühere saarländische Ministerpräsident Peter Müller aus Eppelborn, der langjährige Chefredakteur des Saarländischen Rundfunks, Norbert Klein, aus Knorscheid, sowie Prof. Dr. Bernd Scherer aus Scheuern, der später leitende Funktionen beim Goethe-Institut innehatte und von 2006 bis 2022 Intendant des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin war. „Benno Rech lehrte uns das kritische Denken, das Hinterfragen falscher Autoritäten“, erklärte Scherer. „Dabei wurde er selbst zu einer Autorität, nicht nur qua Rolle als unser Deutsch- und Religionslehrer, der er auch war, sondern, weil er uns vorführte, wie man ein bewusstes Leben führt.“ 4.9.2024


Johannes Kühn – ein Dichterleben

Literarisch-musikalische Soiree zum Gedenken an den großen Lyriker am Jahrestag seines Todes im Gasthaus Huth in Hasborn – Irmgard Rech erinnert sich

Am 3. Oktober jährt sich zum ersten Mal der Tag, an dem der Lyriker Johannes Kühn verstorben ist. Dies nimmt die neu gegründete Johannes-Kühn-Gesellschaft zum Anlass, in seinem Heimatort Hasborn-Dautweiler mit einer literarisch-musikalischen Soiree an den Künstler und sein Schaffen zu erinnern. „Johannes Kühn ist tot, aber seine Gedichte sind lebendig, und sie sollen es bleiben“, erklärte der Vorsitzende der Johannes-Kühn-Gesellschaft, der Verlagsmanager Armin Sinnwell, der aus Hüttersdorf stammt. „Wir wollen künftig jedes Jahr am 3. Oktober ein Zeichen dafür setzen, dass das literarische Werk unseres großen saarländischen Poeten die Menschen nach wie vor beschäftigt und die Zeiten überdauert.“

Unter dem Motto „Johannes Kühn – ein Dichterleben“ beginnt die geplante Veranstaltung am Donnerstag, dem 3. Oktober, um 18:00 Uhr in Hasborn-Dautweiler im Gasthaus Huth, wo der Verstorbene regelmäßig zu Gast war. Hier hatte er viele seiner Gedichte verfasst und sich täglich außer sonntags mit seinem Mentor Benno Rech oder dessen Frau Irmgard Rech getroffen, um jeweils die neueste Produktion zu besprechen. An seinem Stammplatz nahe dem Eingang des Lokals hat die Wirtin Adela Huth eine Gedenkecke eingerichtet.

Bei der Gedenkfeier stellt der stellvertretende Vorsitzende Dr. Martin Rech die Johannes-Kühn-Gesellschaft erstmals einem interessierten Publikum vor und legt die Ziele ihrer Aktivitäten dar. Seine Mutter Irmgard Rech wird über die langjährige Zusammenarbeit mit dem verstorbenen Dichter berichten, gerade auch über seine letzten Jahre. Impressionen aus der Frühzeit Johannes Kühns ruft der Fernsehjournalist Fritz Kremser in Erinnerung, der für den Saarländischen Rundfunk tätig war und heute in Hessen lebt.

Außerdem wird das Wirken des kürzlich verstorbenen Germanisten und Pädagogen Prof. Dr. Benno Rech gewürdigt, der seit seiner Schulzeit eng mit Johannes Kühn befreundet war und gemeinsam mit seiner Frau Irmgard dafür gesorgt hatte, dass Kühns Gedichte in namhaften Verlagen veröffentlicht wurden und internationale Resonanz fanden. Freunde von Johannes Kühn werden im Laufe des Abends eine Reihe ausgewählter Gedichte vortragen, im Wechsel mit dem Hasborner Henkes-Keßler-Trio, das den Abend musikalisch gestaltet. Die Sängerin Isabell Keßler sowie die Musiker Dorothee und Erhard Henkes (Klavier, Gitarre, Cajón) präsentieren verschiedenste Lieder, Songs und Chansons. Moderator ist der Journalist Klaus Brill, der dem Vorstand der Johannes-Kühn-Gesellschaft angehört.

Eine weitere, noch größer angelegte Veranstaltung zum Gedenken an Johannes Kühn findet am Sonntag, dem 10. November 2024, in der Hasborner Kulturhalle statt. Veranstalter ist die Gemeinde Tholey, die an diesem Tag gemeinsam mit der Dorfbevölkerung und den Vereinen von Hasborn-Dautweiler die Benennung der dortigen Grundschule nach Johannes Kühn feiert.


Goethe, Kühn und Brecht

Veranstaltungen in Sulzbach, Lich und Potsdam mit Gedichten des saarländischen Lyrikers und anderer bedeutender Autoren

Kühn und Goethe, Kühn und Brecht, Kühn und Kunze – das sind Paarungen, von denen man nicht oft hört. Doch hat es seinen eigenen Reiz, wenn man die Werke dieser so verschiedenartigen Autoren einmal mit einander in Verbindung bringt. So geschah es und geschieht es in diesen Tagen in drei deutschen Städten: im saarländischen Sulzbach, im hessischen Lich und im brandenburgischen Potsdam.

In Sulzbach lädt die Stadt für Freitag, dem 20. September um 19 Uhr ins historische Salzbrunnenhaus zu einem Liederabend mit dem Titel „Es schlug mein Herz...“ Die französische Mezzosopranistin Daphné Macary und die türkische Pianistin Güneş Oba präsentieren Gedichte von Johann Wolfgang Goethe in der Vertonung von Franz Liszt, Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Schubert. Beide Künstlerinnen studieren derzeit in Saarbrücken.

Moderator ist der Germanist und Verlagsmanager Armin Sinnwell, der auch Vorsitzender der Johannes-Kühn-Gesellschaft ist. Er hat die Veranstaltung konzipiert und ins Programm auch ein posthum entdecktes Gedicht von Johannes Kühn über Goethe aufgenommen, das rezitiert wird. Uraufgeführt werden zudem zwei Vertonungen von Kühn-Gedichten durch den Komponisten Joachim Balzer. Die beiden Solistinnen steuern Improvisationen über zwei weitere Werke des Dichters bei.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktion „Alle Gute, Goethe!“ statt, mit der in diesem Jahr in ganz Deutschland der 275. Geburtstag Goethes begangen wurde und wird. Goethe war 1770 als 20-Jähriger mit Freunden von seinem Studienort Straßburg aus in die Saargegend geritten und hatte unter anderem den „Brennenden Berg“ bei Sulzbach besucht.

Er brauchte nur ein Stichwort

Im hessischen Lich bei Gießen hat der langjährige Fernsehjournalist Fritz Kremser, der schon seit den frühen Jahren ein Freund von Johannes Kühn war, am 21. August in einem Vortrag die Schaffensweise des saarländischen Lyrikers verglichen mit der Art, wie der bekannte Schriftsteller Rainer Kunze aus der früheren DDR seine Poeme schrieb. Kunze sei „der Meister der Kurzpoesie“, sagte Fritz Kremser, er suche manchmal tagelang nach einem Wort. Hingegen war Johannes Kühn in der Lage, auf ein Stichwort hin spontan „die erstaunlichsten Metaphern“ hervorzubringen, wie Kremser selber mehrfach erlebt hatte. Der Journalist, der in Lich zum „Stadtpoeten“ berufen wurde, war früher beim Saarländischen Rundfunk tätig und hatte 1989 einen viel beachteten Film über Johannes Kühn mit dem Titel „Es ist mir ein Eis gewachsen ins Auge“ gedreht.

In Potsdam fand vom 14. Juli bis zum 25. August dieses Jahres im Kunstverein KunstHaus eine Ausstellung des Bildhauers Wolfgang Nestler unter dem Titel „Hand aufs Herz“ statt. Die dort gezeigten rund 40 Werke aus sieben Jahrzehnten gaben einen Einblick in „ein plastisches Denken, das Herz und Hand, Gefühl und Verstand, Körper und Wahrnehmung in ein Gleichgewicht bringt“, wie der Kurator Roland Scotti schrieb. Wolfgang Nestler, der zweimal an der Weltkunstausstellung „documenta“ in Kassel teilgenommen hat, war von 1990 bis 2007 Professor für Plastik und Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken. Seit dieser Zeit war er sehr eng mit Johannes Kühn befreundet und hatte sich von dessen Poesie vielfach inspirieren lassen. Er sah in ihm einen kongenialen Sprachkünstler und übernahm mehrfach Formulierungen des Dichters als Namensgebung für eigene Werke. Umgekehrt war die Auseinandersetzung mit Nestlers Werk auch für Johannes Kühn eine stetige Inspirationsquelle.

Unter dem Motto „Das Große bleibt groß nicht“ präsentierte Wolfgang Nestler nun bei der Finissage seiner Ausstellung am 25. August in Potsdam eine Reihe von Texten von Bertolt Brecht und Johannes Kühn, die der Schauspieler Michael Gerlinger vortrug. Durch die Mischung der Gedichte wurde für die Zuhörer erfahrbar, dass hier zwei Poeten ausgesucht worden waren, deren Werke sich auf gleichem Qualitätsniveau bewegen.

Poesie für den Frieden

Johannes Kühn kann inspirieren und Menschen zur Besinnung und Besinnlichkeit bringen. Diese Erfahrung machte auch ein führender evangelischer Theologe und Autor: Johann Hinrich Claussen, der Kulturbeauftragte des Rates der EKD. In der evangelischen Zeitschrift „Chrismon“ befasste er sich mit dem Elend, das die Kriege in der Ukraine sowie in Israel und im Gaza-Streifen über die Menschen bringen. „Was soll man eigentlich noch denken und empfinden?“, fragte Claussen und fuhr fort: „Vor kurzem bin ich auf ein Gedicht gestoßen, das mir dabei geholfen hat.“

Er fand es in einem Bändchen von Johannes Kühn und nannte ihn „einen der stillsten und wunderbarsten Dichter der vergangenen Jahrzehnte“, der „viele unvergleichliche Gedichte“ geschrieben habe. Das Poem, das den Autor so beeindruckte, handelt vom Regenbogen...

Mehr dazu unter dieser Internet-Adresse: https://chrismon.de/kolumnen/kulturbeutel/55661/ein-gedicht-fuer-den-frieden-von-johannes-kuehn

7. 9. 2024


Johannes-Kühn-Gesellschaft gegründet - neue Mitglieder willkommen

Veranstaltungen und Publikationen sollen das Andenken an den Lyriker aus Hasborn bewahren – Neue Mitglieder willkommen

Nach dem Tod des saarländischen Lyrikers Johannes Kühn hat sich in seinem Heimatort Hasborn eine Johannes-Kühn-Gesellschaft formiert, die mit Veranstaltungen, Veröffentlichungen und vielfältigen weiteren Aktivitäten das Andenken an den Verstorbenen und sein Werk bewahren will. Das teilte der Vorsitzende der neuen Organisation, Armin Sinnwell, ein aus Hüttersdorf gebürtiger und heute in Stuttgart tätiger Verlagsmanager, mit. Nach seinen Worten kam die Initiative für diesen Schritt aus dem Freundeskreis des Dichters.

Als erste Veranstaltung plant die Johannes-Kühn-Gesellschaft für den 3. Oktober dieses Jahren, den Jahrestag des Todes von Johannes Kühn, eine kleine literarisch-musikalische Soiree im Gasthaus Huth in Hasborn-Dautweiler. In diesem Lokal war der Künstler fast jeden Tag zu Gast gewesen und hatte dort auch viele seiner Gedichte verfasst. Um sein Schaffen einem breiten Publikum zu vermitteln, wurde auch eine Website eingerichtet, die ab sofort unter der Internet-Adresse www.johannes-kuehn.de erreichbar ist.

„Johannes Kühn hat seiner Heimatregion am Schaumberg und der ganzen Welt eine große Zahl wunderbarer Gedichte geschenkt, und wir möchten dafür Sorge tragen, dass diese Kunstwerke auch über seinen Tod hinaus im Bewusstsein der Menschen lebendig bleiben“, erklärte der Vorsitzende der Johannes-Kühn-Gesellschaft, Armin Sinnwell. „In diesem Ziel wissen wir uns einig mit vielen anderen Menschen, insbesondere in seinem Heimatdorf Hasborn-Dautweiler, in der Gemeinde Tholey und im Saarland, aber auch weit darüber hinaus. Mit ihnen allen streben wir eine fruchtbare Zusammenarbeit an. Wir wollen Ansprechpartner sein für alles, was mit Johannes Kühn zu tun hat.“

Die Johannes-Kühn-Gesellschaft ist aus der bereits 1990 in Thalexweiler gegründeten Gesellschaft zur Förderung Saarländischer Literatur hervorgegangen. In dieser Organisation hatten sich seinerzeit Freunde Johannes Kühns, allen voran seine Mentoren Benno und Irmgard Rech aus Thalexweiler, zusammengefunden. Ihre Absicht war schon damals, den Dichter zu unterstützen und aktiv eine stärkere Verbreitung seiner Werke zu fördern. Dies geschah unter anderem durch die Einwerbung von Spenden und die Herausgabe eines Gedichtbandes für den Schulgebrauch.

Nach dem Tod Johannes Kühns am 3. Oktober 2023 kam der Vorschlag auf, den Verein in Johannes-Kühn-Gesellschaft e. V. umzubenennen und organisatorisch auf eine breitere Basis zu stellen. Vollzogen wurde dieser Schritt dann bei einer Mitglieder-Versammlung am 23. Juni 2024 im Gasthaus Huth in Hasborn. Mit der Wirtin Adela Huth, die an seinem Stammplatz im Gasthaus eine Gedenkecke für Johannes Kühn eingerichtet hat, wurde eine enge Zusammenarbeit vereinbart.

Der Vorsitzende Armin Sinnwell betonte, die Johannes-Kühn-Gesellschaft stehe für alle Interessierten offen. „Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen in unserem Verein mitmachen, zu unseren Veranstaltungen kommen, unsere Website besuchen und vielleicht in Zukunft auch die Bücher und Broschüren kaufen, die wir herausbringen wollen, um unter anderem seinen umfangreichen Nachlass zu erschließen. Johannes Kühn und seine Gedichte werden sicher überleben, aber sie werden im allgemeinen Bewusstsein nur erhalten bleiben, wenn die bisher so starke Resonanz auf sein Schaffen auch für die kommenden Jahre anhält.“

Dem Vorstand der Johannes-Kühn-Gesellschaft gehören neben Armin Sinnwell vier weitere Mitglieder an. Zweiter Vorsitzender ist der Arzt Dr. Martin Rech aus Homburg/Saar, der Sohn von Prof. Dr. Benno Rech und Irmgard Rech aus Thalexweiler, den engsten Freunden Kühns. Schatzmeisterin ist die Bankfachwirtin Ruth Leidinger-Kraus aus Nunkirchen, Schriftführerin die langjährige Tholeyer Kultur-Beauftragte Jutta Backes-Burr aus Hasborn-Dautweiler. Die Öffentlichkeitsarbeit besorgt der aus Alsweiler stammende Journalist Klaus Brill, der heute in Hessen lebt.

Klaus Brill hat im Namen des Vereins die neue Website der Johannes-Kühn-Gesellschaft konzipiert und redaktionell betreut und dabei auch auf Texte und Präsentationen zurückgegriffen, die Irmgard und Prof. Dr. Benno Rech schon für die frühere Internet-Präsenz von Johannes Kühn erarbeitet hatten. Webmaster ist der Diplom-Mathematiker Karl-Otto Franz, Informatiker der ersten Stunde, Kunstliebhaber im Allgemeinen und der Poesie im Besonderen. Die vor 20 Jahren von der Gemeinde Tholey eingerichtete Internet-Adresse www.johannes-kuehn.de wurde der Johannes-Kühn-Gesellschaft übertragen. Für diesen Schritt sprach der Vorsitzende Armin Sinnwell dem Tholeyer Bürgermeister Andreas Maldener seinen Dank aus.

Literarisch Interessierte jeden Alters sind als neue Mitglieder bei der Johannes-Kühn-Gesellschaft e. V. herzlich willkommen. Der Jahresbeitrag beträgt 30,- Euro.

Hier die Beitrittserklärung für die Johannes-Kühn-Gesellschaft.

Wer über die Aktivitäten der Johannes-Kühn-Gesellschaft aktuell informiert werden möchte, kann unter der E-Mail-Adresse
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Komm! ins Offene, Freund! - Hölderlin


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